Verabschiedung der Abiturientia 2025

„ChatABIt – lieber künstliche Intelligenz als gar keine“

Mit 97 Abiturientinnen und Abiturienten beglückwünschte und verabschiedete das GBE am Freitag, 28.Juni, einen Jahrgang, der sich gut aufs Understatement versteht, folgt man den Einschätzungen der Redner*innen dieser Feierstunde. Grund für diese Einschätzung war das Abimotto „ChatABIt – lieber künstliche Intelligenz als gar keine“. Denn wörtlich nehmen wollte diesen humoristischen Ansatz des Abimottos niemand, habe sich doch gerade dieser Jahrgang sowohl durch Leistung als auch durch menschliches und verantwortliches Miteinander im besten Sinne ausgezeichnet.

Für einen menschlichen Umgang mit den eigenen Schwächen hatte zuvor der Abschlussgottesdienst der Abiturienten plädiert. „Perfekt unperfekt“ fasste der Titel des Gottesdienstes pointiert zusammen, dass es reiche, nicht hundertprozentig perfekt zu sein, dass Gott den Menschen genauso unperfekt gedacht habe. Daher ermunterten die Sprecher*innen dazu, einen oft zu defizitorientierten Blick auf die eigenen Leistungen durch eine positive Wahrnehmung zu ersetzen. Es gelte, bei sich und bei anderen, die 95 erreichten Prozent und nicht auf die fehlenden 5 Prozent zu sehen: „Du bist gut, wie du bist.“

Ganz im Gegensatz zu der im Abimotto ausgedrückten Unterstellung würde es vor allem auf eigenem Engagement und eigener Leistung beruhen, so Schulleiter Christian Rinné an die Abiturienten gerichtet, „dass Sie auf dem Gipfel angekommen sind und Ihnen die Welt zu Füßen liegt“. Illustriert hatte Rinné diese Einschätzung mit Caspar David Friedrichs Gemälde “Wanderer über dem Nebelmeer”. Ähnlich dürften sich den Absolvent*innen am Tag der Entlassung fühlen. Auf dem Weg zum Gipfel, so betonte Rinné, habe der Jahrgang bleibende Spuren hinterlassen, besonders greifbar beispielsweise bei der Gestaltung Ausstellungen oder der Durchführung von Podiumsdiskussionen.

Michael Kleine-Heitmeyer stellte als Elternvertreter ebenfalls den eigenen Anteil der Absolvent*innen an ihrem Abschluss in den Vordergrund, denn „ihr habt es bis hierhin geschafft, habt auch dann durchgehalten, wenn ihr mal keine Lust mehr hattet“ und genau das zähle. An seine Gratulation schloss Kleine-Heitmeyer den Dank an die Lehrer*innen an, die nicht nur die Unterrichtsinhalte, sondern auch Werte vermittelt und sich bei einer Vielzahl außerunterrichtlicher Aktivitäten für die Schüler eingesetzt hätten. Mit Bezug zum Abimotto appellierte der Elternvertreter abschließend an die Abiturient*innen, die Möglichkeiten der KI mutig zu erkunden und gleichwohl bei der Bewertung und Nutzung weiterhin ihre schon bewiesenen menschliche Intelligenz hinzuziehen und die Werte und Bedürfnisse der Mitmenschen zu beachten.

Die Bedeutung des gemeinsamen Erlebens, wurde auch in der Rede der Jahrgangssprecher David Ellermann, Anouk Hollmann und Jakob Kuchenbecker deutlich. „Besonders die Fahrten“, zu denen Rom, Berlin, Meran und die Abifahrt gehört hätten, „ließen Freundschaften wachsen“, wie die Sprecher noch einmal besonders hervorhoben. Aber auch die Coronazeit, die diesen Jahrgang noch voll getroffen habe, habe die Bedeutung der Gemeinschaft deutlich gemacht, denn „nie hätten wir gedacht, dass wir uns einmal so sehr Präsenzunterricht wünschen würden“.

„Doch nun beginne der Ernst des Lebens“, wie es manchmal heißen würde. Er stellte heraus, dass Freiheit auch einschüchtern könne. Besser sei es, „Zuversicht zu behalten und mit Gelassenheit in die Zukunft zu schauen“. Zunächst sei es der richtige Zeitpunkt, für die vergangenen Jahre „ein riesiges Dankeschön“ an das GBE zu senden und schloss sich damit dem eingangs vom Schulleiter an den Jahrgang gerichteten Dankeschön an.