Schüler*innen der Jahrgänge 10 und 12 im Kino „Hall of Fame“ in Osnabrück

Anlässlich des Gedenktages zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 lud das Osnabrücker Kino “Hall of Fame” Schüler*innen aus Stadt und Landkreis Osnabrück zu Wiederaufführung des 1993 erschienenen Films „Schindlers Liste“ ein.

Am 28. Januar 2025 besuchten Schüler*innen der Jahrgangsstufen 10 und 12 des GBE die Filmvorführung.

„Schindlers Liste“ handelt von der wahren Geschichte des Geschäftsmanns Oskar Schindler, der während des Zweiten Weltkriegs Juden als Zwangsarbeiter in seiner Munitionsfabrik im mährischen Brünnlitz (heute Brněnec, Tschechien) beschäftigte und dadurch etwa 1200 Menschen vor dem sicheren Tod im KZ Auschwitz rettete.

Ein besonders prägender Eindruck für viele von uns entstand durch das kleine Mädchen im roten Mantel, das in dem ansonsten schwarz-weißen Film lebendig und voller Hoffnung gezeigt wird. Anfangs erweckt es den Eindruck, dass sie die Chance auf Überleben hat, doch diese Hoffnung wird im Verlauf des Films erschütternd genommen, als ihr lebloser Körper unter den vielen grauen Leichen auftaucht. Dieser schockierende Anblick hinterließ einen bleibenden Eindruck. Viele unserer Mitschüler berichteten, dass sie durch dieses Mädchen eine tiefere Verbindung zu den anonymen Opfern des Holocausts empfinden konnten und ein stärkeres Bewusstsein für das Individuum hinter jedem Opfer entwickelten. So wurde uns allen bewusst, dass hinter jedem anonymen Opfer ein einzigartiger Mensch mit einer eigener Geschichte steht.

Der Film enthält viele ungeschönte, brutale Szenen. Eine Mitschülerin berichtet „manche Szenen sind heftig, aber genau das macht den Film so stark, weil man sieht, wie ein Einzelner durch Mut und Menschlichkeit so viele Leben retten konnte.” Dabei zeigt sich auch die Kontroverse rund um Schindler, der zunächst Mitglied der NSDAP war und zu Beginn des Zweiten Weltkriegs als Unternehmer von der Zwangsarbeit der gefangenen Juden profitierte. „Es wird deutlich, dass aus einem Menschen, der zunächst gleichgültig gegenüber dem Schicksal der verfolgten Juden war, später aber ein Mensch geworden ist, der bereute, nicht noch mehr Juden das Leben gerettet zu haben”, beschrieb eine weitere Mitschülerin nach dem Film ihre Eindrücke. Ein Mitschüler empfand „sehr intensives Mitleid mit den Opfern” und beschrieb „ein Gefühl unüberwindbarer Ungerechtigkeit”.

Wir bedanken uns herzlich beim Kino „Hall of Fame“ Osnabrück, das es uns ermöglicht hat, diesen wichtigen Film zu sehen. Er hat uns auf eindrucksvolle Weise vor Augen geführt, wie grausam und unvorstellbar das Leid während des Holocaust gewesen ist.

Diese Erfahrung hat das Bewusstsein unsere Verantwortung, diesen Teil deutscher Geschichte stets zu erinnern und gegen Rassismus und Antisemitismus offensiv anzugehen, langfristig geprägt.

Judith V. , Charlotte J. (10FL2)