„Den Verstand nicht ausschalten“ – Abiturentlassungsfeier 2022

81 Abiturient*innen haben die Schulzeit „endlich geschafft“, wie die stellvertretende Schulleiterin Birgit Riepe in ihren Begrüßung zur Verabschiedungsfeier am 01.07.2022 am GBE zusammenfasste. Doch umgekehrt schwinge bei viele Beteiligten, vor allem Eltern und Lehrern, der Gedanke mit, „schade, dass es vorbei ist“.

Beide Seiten spielten auch in der Rede der Schüler*innen eine Rolle. Vanessa Kottmann und Marek Witte stellten auf humorvolle Art und Weise aber auch die durch die Pandemie verursachten Einschränkungen heraus, mit denen der Abiturjahrgang 2022 besonders zu kämpfen hatte.

Deshalb sei auch klar, dass man bei diesem Jahrgang definitiv nicht despektierlich von einem „Corona-Abi“ sprechen könne, wie Schulleiter Christian Rinné in seiner Rede gleich zu Anfang herausstellte. Ganz im Gegenteil hätten die SchülerInnen Besonderes leisten müssen und mit diesen Erfahrungen einen Vorteil gegenüber anderen Jahrgängen. Besondere Leistungen spiegeln sich auch in den Ergebnissen, denn letztlich haben trotz aller Einschränkungen 20 Schüler*innen einen Durchschnitt besser als 2,0 erreicht.

Die individuellen Leistungen der Abiturient*innen seien gewiss nicht auf ein Glücksspiel zurückzuführen, wie das humorvoll gemeinte Abi-Motto „Abi Vegas – um jeden Punkt gepokert“ vielleicht fälschlicher Weise vermuten ließe. Die Beteiligung der Schüler*innen am Schulleben wie auch beispielsweise nach außen gerichteten Hilfsaktionen zeigten, dass der Verstand eben nicht zugunsten des Spiels ausgeschaltet werde. Das gelte auch für die Zukunft. Mehr denn je brauche die Gesellschaft mündige Bürger, die zu einer lebendigen Demokratie beitragen. Die aktuellen Entwicklungen zeigten, dass diese nicht gottgegeben sei.

Landrätin Anna Kebschull konnte als Vertreterin des Schulträgers aus terminlichen Gründen nicht persönlich teilnehmen, hatte ihre Worte an die Abiturienten aber als Videobotschaft zugesandt. Darin nahm sie nach den Glückwunschen unter anderem die persönliche Entwicklung der jungen Erwachsenen in den Blick: „Sucht nach dem, was zu euch passt“ und „findet euer Glück“, gab sie ihnen als Rat mit auf den Weg.

Auch die Vertreterin der Elternschaft, Marita Lorenz-Ruthenberg, betonte die Bedeutung der persönlichen Entwicklung, um den Platz in der Gesellschaft zu finden, für den man brenne. Jede und jeder solle „Mut haben, neue Wege zu gehen“. Das könne auch zu Umwegen führen, aber „manchmal ist der vermeintliche Umweg bessere oder sogar der kürzere“.