Auch die Klasse 5 FL2 besuchte im Rahmen des Erdkundeunterrichts einen Bauernhof im Wittlager Land. Greta, Malin, Reto, Meira, Clemens, Julius und Jolanda berichten darüber Folgendes:
„Am 14.04.2023 hat uns der Landwirt auf dem Hof Seeger empfangen. Er führte uns gemeinsam mit Frau Egli-Kroll über seinen Hof.
Zunächst führten sie uns durch den Kuhstall und zeigten uns den Kotschieber, der dafür sorgt, dass der ganze Kot der Kühe nicht im ganzen Stall verteilt liegt. Er schiebt den Kot der Kühe unter dem Stall in ein Güllefass. Dann zeigten sie uns noch den Futterroboter, der das Futter wieder näher an die Kühe heranschiebt.
Anschließend wurden wir in drei Gruppen eingeteilt und mussten drei verschiedene Stationen bearbeiten. Bei der ersten Station ging es darum, einer Kuh ihre Mägen zuzuordnen. Eine Kuh hat vier Mägen: den Netzmagen, den Blättermagen, den Pansen und den Labmagen. Die zweite Aufgabe bei der ersten Station war es, die Körperteile der Kuh zu beschriften. Außerdem haben wir uns das Futter der Kühe angeschaut und geraten, was es ist. Eine Kuh frisst durchschnittlich 54 kg Futter am Tag. Dazu gehören 22 kg Maissilage, 22 kg Grassilage, 4 kg Kraftfutter und 6 kg Ergänzungsfutter.
An der zweiten Station ging es um die Aufzucht der Kälber. Dort haben wir gelernt, dass das Kälbchen nach der Geburt 40 kg schwer ist. Das Kalb wird dann in einem Kälberiglu mit der sogenannten Biestmilch (fettreiche Milch) gefüttert. Davon trinkt es etwa 5 Liter. Am Tag bekommt es zusätzlich Kälbermüsli angeboten. Nach zehn Tagen wird es mit einem Gemisch aus Milch und Milchpulver mit dem ,,Milchtaxi“ gefüttert. Die männlichen Kälber werden, sobald sie drei Jahre alt sind, auf einen anderen Hof gebracht und dort zu Jungbullen gemästet. Die weiblichen Kälber bleiben auf dem Hof und stehen für die eigene Nachzucht zur Verfügung. Sie werden mit 400 kg Gewicht und ab einem Alter von ca. 13 Monaten künstlich besamt und bekommen nach 9 Monaten ein Kalb. Sobald die Kühe gemolken werden, werden sie Milchkühe genannt.
Nach dieser Station hatten wir erstmal eine Pause, in der wir die Möglichkeit hatten etwas zu essen und zu trinken. Wer wollte, durfte einen Becher Kakao oder einen Becher Milch von den eigenen Kühen trinken. Das war sehr lecker.
Bei der dritten Station ging es um das Melken der Kühe. Dort haben wir gelernt, dass die Kühe 2 bis 4 Mal am Tag gemolken werden, und zwar mit einem Melkroboter. Am Tag gibt eine Milchkuh ca. 38 Liter Milch. Der Höchstwert einer Kuh auf dem Hof Seeger lag bei ca. 74 Litern, was extrem ungewöhnlich ist.
An der vierten und letzten Station blieben wir weiterhin bei den Melkrobotern. Station 3 und 4 hatten einen gewissen Zusammenhang, da es bei beiden ums Melken mit dem Roboter ging:
Als erstes kommt die Vorbehandlung und die Bürstenreinigung. Dabei wird das Euter der Kuh mit einer Bürste gereinigt. Nun wurden die Zitzen mit dem Roboter erkannt und die Melkbecher wurden angesetzt. Schließlich fängt der Roboter an zu melken. Die Milch fließt nun durch Schläuche in einen großen Behälter. Wenn die Kuh fertig gemolken ist, fallen die Melkbecher ab und am Ende wird dann noch das Euter desinfiziert. Diesen Vorgang nennt man Sprühdippen. Während des Melkens hat die Kuh die Möglichkeit, zur Beruhigung aus einem Trog zu fressen. Nun kann die Kuh wieder aus dem Melkbereich herausgehen. Wenn eine Kuh zu oft in den Melkroboter hineinkommt, also auch dann, wenn sie gar nicht gemolken werden muss, erkennt der Roboter, dass sie gar nicht gemolken werden muss und ,,schickt“ sie wieder hinaus.
Nach der Stationenarbeit lernten wir noch etwas über Biogasanlagen. In der Biogasanlage wird die Gülle und der Mais zu Biogas vergoren. Das erzeugte Biogas aus der Vergärung wird gereinigt, gefiltert und als Brennstoff zu einem Motor geführt. Bei der Verbrennung des Methangases entsteht jede Menge Wärme. Diese wird an die Kuhställe des Hofes transportiert und soll Heizöl und Propangas für Warmwasser und Heizöl ersetzen. Nicht zuletzt wird Strom erzeugt, denn der Gasmotor treibt einen Generator an, der Strom in das Versorgungsnetz eingespeist. Dieser erspart der Umwelt Kohlenstoffdioxid und andere Schadstoffe.
Am Schluss durften wir noch zu den kleinen Kälbchen und diese streicheln oder von den Strohballen im Strohlager springen.
Der Hof Seeger wird von uns wegen der vielen umweltfreundlichen Aspekte auf jeden Fall weiterempfohlen. Die Exkursion hat sehr viel Spaß gemacht und war außerdem sehr lehrreich.
Greta, Malin, Reto, Meira, Clemens, Julius und Jolanda, 5FL2