DDR-Workshop – Vom Zettelfalten zur freien Wahl

Workshop zur Geschichte der DDR im Jahrgang 11

Am 06.10.2022 hatte der 11. Jahrgang die Möglichkeit, Einblicke in das Leben in der DDR zu erhalten. Nach einer kurzen Einführungsphase, die die Wahlen und politische Systeme beinhaltete, ging es weiter mit der Geschichte der DDR sowie dem dazugehörenden Mauerbau, den sozialistischen politischen Akteuren, dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und den damaligen Wahlverhältnissen. Ziel des Workshops war es dabei, Verständnis für die Grundsätze freier Wahlen und das politische System der DDR den Schüler*innen zu vermitteln.
Im Anschluss an den ersten informierenden Teil des Workshops konnten wir uns in kleinen Gruppen zusammenfinden und wurden mit Aufgaben und Materialien ausgestattet, um verschiedenen Themen eigenständig zu erarbeiten. Vier unterschiedliche Themen wurden auf die Gruppen aufgeteilt:

„Arbeite mit, plane mit, regiere mit!“
Hierbei ging es darum, die Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) erst einmal zu definieren und anschließend ihre Aufgaben herauszuarbeiten.

„Deine Stimme für die nationale Einheitsfront“
Bei dieser Gruppenarbeit ging es um den generellen Ablauf des Wahlvorgangs. Hier wurde darauf aufmerksam gemacht, was man beim Wählen zu beachten hatte.

„Politisch-operative Sicherung der Wahlen“
Dieses Thema handelte von den Konsequenzen für die Nicht-Wähler. Beispielsweise was geschah, wenn man am Wahltag nicht zur Wahl erschienen war oder die Maßnahmen, die die Stasi ergriff, um ein bestimmtes Wahlverhalten zu erzwingen.

„Nie genug vom Wahlbetrug“
Hier ging es darum, sich zu erklären, wie die hohe Zustimmungsquote in der DDR zustande kommen konnte.

Nach den ersten vier Stunden Workshop-Arbeit konnten wir die letzten beiden Stunden mit einem Zeitzeugen sprechen, der aus der DDR geflohen ist. Dabei hat er sehr interessant und detailliert über seinen Fluchtweg berichtet. Anhand von vielen Bildern und Karten, die er nutzte, um seine Geschichte zu erzählen, konnten wir seine Flucht auch visuell nachverfolgen.

Besonders das eigenständige Erarbeiten der Themen in den Gruppenarbeiten hat den meisten Teilnehmenden gut gefallen. Da man viele Materialien zur Verfügung gestellt bekommen hat, konnte man die Plakate mit viel Spaß und Kreativität gestalten. Durch das gegenseitige Vorstellen der Plakate konnten die Teilnehmer viel voneinander und einiges über die Geschichte Deutschlands erfahren. Aber auch das Zeitzeugen-Gespräch bot eine einzigartige Chance, ein solches Erlebnis aus erster Hand zu hören.

Wir bedanken uns im Namen des 11. Jahrgangs bei allen Beteiligten für diesen einmaligen und erlebnisreichen Tag am Gymnasium Bad Essen.

Marie Kuhlmann & Mira Krahn, 11L2