„Wie geht Frieden?“ – Ein Workshop zur Friedensbildung

Der Krieg in der Ukraine ist leider noch immer sehr präsent und beschäftigt uns alle immer wieder, auch unsere Schülerinnen und Schüler. Jeden Tag sehen und hören wir von gewalttätigen Auseinandersetzungen und setzen „ein Zeichen für Frieden“. Aber was bedeuten eigentlich Begriffe wie Konflikt, Krieg und auch Frieden? Was sind Voraussetzungen für vollständigen Frieden und wie kann Friedensarbeit konkret aussehen? Um diese Fragen klären zu können, hat die Klasse 6L sich den Experten Daniel Korth in die Schule geholt: Als Fachkraft des Zivilen Friedensdienstes war er für vier Jahre in Myanmar, um dort zivilen Friedensdienst zu leisten. Zur Zeit ist er in Deutschland in der (Friedens)Bildungsarbeit tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit führte er am 18.11.22 auch einen Workshop zur Friedensbildung am GBE mit der 6L durch.
Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler durch einige kleine Spiele und praktische Übungen erfahren und reflektieren, wie z.B. (alltägliche) Konflikte überhaupt entstehen, welche Rolle kooperatives Verhalten im Zusammenhang mit Konflikten spielt, wie Konflikte eskalieren können und welche Möglichkeiten der Deeskalation es geben kann.

In einem zweiten Block setzte sich die Klasse dann anhand von konkreten Beispielen (internationale Konflikte) mit dem Verständnis von Frieden auseinander: Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Vollständiger Frieden setzt u.a. auch soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Entwicklung und Vertrauen voraus. Er lässt sich nicht einfach durch Staatsmänner beschließen, sondern muss von unten aufgebaut werden. An dieser Stelle setzt auch die Friedensarbeit an: In einem Video wurde den Schülerinnen und Schülern Beispiele für Projekte der zivilen Konfliktbearbeitung vorgestellt.

Dass die Thematik für die Schülerinnen und Schüler sehr präsent ist, zeigte sich besonders beim „Meinungsbarometer“: Hier konnten die Schülerinnen und Schüler zu Aussagen Stellung beziehen und ihre Position begründen. Es entstand ein spannender Austausch von Argumenten und am Ende auch die Erkenntnis, dass die Meinungen und Argumente dazu vielfältig sind und es auch sein dürfen- andere Positionen müssen angehört und auch ausgehalten werden, konstruktive Diskussionen sind notwendig (z.B. Positionierung zu folgenden Aussagen: „Konflikte gehören zum menschlichen Leben dazu“, „Eine Welt ohne Krieg ist nicht möglich“, „Not ist Konflikt. Wo Hunger herrscht, ist auf Dauer kein Friede“, …).
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Korth für diesen Vormittag und die Einblicke in seine so wichtige Arbeit.

Text und Bilder: Nadine Natemeyer