Exkursion des Physikleistungskurses zum Forschungsinstitut „Deutsches Elektronen-Synchrotron“ in Hamburg

Zu einer für einen Sonntag viel zu frühen Uhrzeit versammelten sich alle am Bahnhof, wobei es schnell bemerkbar wurde, dass die meisten eindeutige Dorfkinder sind, da einige damit umgehen lernen mussten, dass eine Zugfahrt tatsächlich lange dauern kann, und dass die große Stadt hektischer ist, als das Land.

Nachdem die Notrationen an Schokolade (die spielt hier eine große Rolle) und Snacks, welche für die gesamte Exkursionsdauer gedacht waren, schon während der Zugfahrt nahezu aufgegessen wurden, erreichten wir gegen Mittag den Bremer Hauptbahnhof, wobei sich Herr Weh ständig die Sorgen machen musste, dass wer es nicht schafft, aus dem Zug zu steigen. Nachdem wir schließlich in Hamburg angekommen sind, hat uns eine fehlerhafte
Navigation via Google Maps leider nicht zum ersehnten Döner gebracht. Nach dieser Enttäuschung haben wir die Suche nach einem Mittagessen im Hbf selbst beendet, durch den wir eigentlich nur laufen wollten, um zu einer Dönerbude dahinter zu kommen. Der Nachmittag gestaltete sich mit viel Spazierengehen, um schließlich beim Chocoversum zu landen, bei dem wir zwar eine tolle Führung bekommen haben, jedoch war das Highlight eigentlich nur das ständige Probieren und das Gestalten einer eigenen Tafel Schokolade, wobei sich Herr Weh möglicherweise komplett vollgesaut hat.

Nicht lange hat es gedauert, bis sich das nasse Nordenwetter gezeigt hat, wobei sich der restliche regnerische Nachmittag frei für jeden gestaltete, nachdem wir in unser Hostel eingecheckt sind, nach – mal wieder – viel Fußweg. Keineswegs sind einige Schüler in der freien Zeit zu einer tollen Bar gegangen, was die anderen gemacht haben, weiß ich nicht. Ein gemeinsames Essen beim Mexikaner, welches deutlich länger ging als geplant, was sich durch einen Schüler, welcher am Tisch einschlafen wollte, geäußert hat, hat den langen, ersten Tag abgeschlossen, wobei wir Herrn Weh natürlich nochmal für die erste Runde danken.

Um 7 Uhr morgens kamen alle Zombies am nächsten Tag zum Frühstück, denn erst jetzt ging das eigentliche Programm los, denn wir brachen zum Forschungsinstitut DESY auf. Der Vormittag war für die Physiker interaktiv, denn nach kleinen Kurzvorträgen konnten sie selbst experimentieren, wobei sie in der Theorie eigentlich schon jeden Versuch aus dem Unterricht kannten, sofern sie aufgepasst haben. Im Spektrum der Experimente war alles von Atomphysik bis zur E-Lehre zu finden. Nach der Mittagspause haben wir eine umfangreiche Führung vom Gelände erhalten, während das Highlight ganz klar der Einblick in das „Bergwerk“, also dem großen Teilchenbeschleuniger HERA, war, wobei der physikalische Gedanke stets dabei war, welcher jedoch weit über die Grenzen der Schulphysik hinausging. Ebenfalls nennenswert waren die Einblicke in das gigantische Rechenzentrum der Einrichtung oder auch die Halle des Teilchenbeschleunigers PETRA, welcher lediglich winzige 2,3 Kilometer Umfang erreicht, im Vergleich zum 6 Kilometer langen Ring vom HERA.

Der Abschluss der geselligen Kursfahrt stellte sich jedoch als unerwartet stressig heraus, da wir durch die lange Tour erstens unseren ursprünglichen Zug zurück, trotz der hohen Hoffnung, nicht mehr bekommen haben, und zweitens uns die Deutsche Bahn allen starken Bluthochdruck mitgegeben hat, da unser Anschlusszug in Bremen das Warten auf unsere Ankunft, aufgrund einer Verspätung von nur wenigen Minuten, abgelehnt hatte. Seit wann achtet die DB so sehr auf ein oder zwei Minuten? Zum ganzen Stress hat wahrscheinlich noch der Lernstress beigetragen, da die meisten die Zugfahrt zum Lernen benutzt haben, da wir am nächsten Morgen alle eine LK-Klausur schreiben mussten. Es lässt sich jedoch abschließend sagen, dass die DESY-Fahrt ein voller Erfolg war, schulisch, aber vor allem zwischenmenschlich, da man durchaus sagen kann, dass die gemeinsame Zeit unsere Kursharmonie nochmal gut gestärkt hat, aber um ehrlich zu sein, war Herr Weh nur für Dunkin‘ Donuts da.

Trung Nguyen